Hunde fremdeln besonders, wenn sie sehr ängstlich und Trennungsangst haben. Oftmals wurden diese Hunde sehr wenig sozialisiert oder auch in der Vergangenheit schlecht behandelt. Versuche deinem Hund gegenüber geduldig zu bleiben. Das Fremdelns lässt nach ein paar Tagen wieder nach, sodass dein Hund von alleine zu dir kommt. Gebe deinem Hund die Sicherheit, die er braucht.
Hast du dich jemals gefragt, warum dein Hund sich manchmal distanziert oder ängstlich gegenüber fremden Menschen oder neuen Situationen verhält? Wenn ja, dann bist du nicht allein. Viele Hundebesitzer stehen vor dieser Frage, wenn sie bemerken, dass ihr geliebter Vierbeiner plötzlich misstrauisch oder schüchtern wirkt. In diesem ausführlichen Blogartikel werden wir das Phänomen des Fremdelns bei Hunden näher untersuchen und dir einige wertvolle Einblicke und Ratschläge geben, wie du deinem Hund helfen kannst, mit diesen Gefühlen umzugehen.
Das Wesen des Fremdelns: Eine tiefere Betrachtung
Lass uns zunächst einmal verstehen, was Fremdeln bei Hunden überhaupt bedeutet. Das Wort „Fremdeln“ beschreibt das Verhalten eines Hundes, der in einer neuen oder ungewohnten Situation ängstlich, unsicher oder misstrauisch reagiert. Dieses Verhalten kann sich auf verschiedene Weisen äußern, einschließlich:
- Zurückweichen oder Verstecken vor Fremden: Dein Hund könnte versuchen, sich aus der unangenehmen Situation zu entfernen, indem er sich zurückzieht oder sich hinter dir versteckt.
- Bellen, Knurren oder Zähnezeigen: Einige Hunde reagieren auf Unsicherheit mit aggressiverem Verhalten, wie Knurren oder Zähnezeigen, um mögliche Bedrohungen abzuwehren.
- Vermehrtes Lecken der Schnauze oder des Körpers: Dies kann ein Zeichen für Stress sein. Hunde lecken sich oft, um sich zu beruhigen oder Stress abzubauen.
- Anspannung und Steifheit in Körperhaltung und Gesichtsausdruck: Die Körpersprache deines Hundes kann viel darüber verraten, wie er sich fühlt. Anspannung und ein steifer Körperausdruck sind oft Anzeichen von Unwohlsein.
Die Ursachen des Fremdelns: Warum verhalten sich Hunde so?
Es gibt eine Vielzahl von Gründen, warum dein Hund fremdeln könnte. Hier sind einige der häufigsten:
- Sozialisation: Die Grundlage für Selbstvertrauen bei einem Hund
Eine unzureichende Sozialisation in der Welpenzeit kann dazu führen, dass Hunde später im Leben Schwierigkeiten haben, sich in neuen Situationen wohlzufühlen. Wenn ein Welpe nicht genügend positive Erfahrungen mit verschiedenen Menschen, Tieren und Umgebungen gemacht hat, kann dies zu einem Fremdelverhalten führen.
Wie du am besten einen Welpen beschäftigen kannst, sodass er viel von dir lernt, erfährst du in unserem tollen Artikel Wie beschäftige ich einen Welpen
- Negative Erfahrungen beim Hund: Narben in der Erinnerung
Hunde haben ein ausgezeichnetes Gedächtnis und können negative Erfahrungen aus der Vergangenheit nicht vergessen. Wenn dein Hund in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit Fremden gemacht hat, sei es durch Misshandlung oder Vernachlässigung, kann dies zu einem ausgeprägten Fremdelverhalten führen.
- Angst und Unsicherheit beim Hund: Eine angeborene Eigenschaft
Manche Hunde sind von Natur aus ängstlicher oder unsicherer als andere. Diese Hunde neigen dazu, schneller in neue Situationen oder bei neuen Menschen zu fremdeln, da sie sich unwohl oder bedroht fühlen.
- Trennungsangst beim Hund: Die Angst vor Verlust
Trennungsangst kann auch eine Rolle spielen. Wenn dein Hund starke Bindungen zu dir entwickelt hat, kann die Anwesenheit von Fremden oder eine Veränderung der gewohnten Umgebung Stress und Angst auslösen.
Wie lange du deinen Hund alleine Zuhause lassen solltest, erklären wir dir in unserem neuesten Artikel Hund wie lange alleine lassen
Wie du deinem Hund helfen kannst, mit dem Fremdeln umzugehen: Wege zur Besserung
Jetzt, da wir die Ursachen des Fremdelns besser verstehen, ist es an der Zeit, darüber zu sprechen, wie du deinem Hund helfen kannst, mit diesem Verhalten umzugehen.
- Geduld und Verständnis: Die Grundlage der Unterstützung
Der erste Schritt ist Geduld und Verständnis. Dränge deinen Hund nicht, sich in ungewohnten Situationen oder bei Fremden wohlzufühlen. Zwang oder Druck können das Problem nur verschlimmern. Gib deinem Hund Zeit, sich an neue Menschen und Umgebungen zu gewöhnen.
- Positive Verstärkung: Belohnung für positives Verhalten
Positive Verstärkung ist ein mächtiges Werkzeug, um das Verhalten deines Hundes zu beeinflussen. Belohne deinen Hund mit Leckerlis, Lob und Aufmerksamkeit, wenn er sich in ungewohnten Situationen entspannt verhält. Dadurch lernt er, dass neue Erfahrungen angenehm sein können.
- Sozialisierung des Hundes
Sozialisierung ist der Schlüssel. Je mehr positive Erfahrungen dein Hund mit verschiedenen Menschen und Umgebungen macht, desto selbstbewusster wird er werden. Plane regelmäßige Ausflüge und Begegnungen mit Fremden, um seine Sozialisierung zu fördern.
- Training und Übung mit dem Hund
Das Training deines Hundes kann ihm helfen, Selbstvertrauen aufzubauen. Durch Gehorsamsübungen und das Erlernen neuer Tricks kann er geistig und körperlich stimuliert werden, was dazu beitragen kann, Ängste abzubauen.
- Professionelle Hilfe
Wenn das Fremdelverhalten deines Hundes schwerwiegend ist und du Schwierigkeiten hast, damit umzugehen, scheue dich nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein erfahrener Hundetrainer oder Verhaltensberater kann individuelle Ratschläge und Trainingspläne bieten.
Welche Phasen des Fremdelns gibt es bei Hunden?
Diese Phasen erstrecken sich jeweils über einen Zeitraum von 1 bis 3 Wochen und spielen eine entscheidende Rolle in der Entwicklung des Hundes.
- Die erste Fremdelphase (ca. 8. Lebenswoche): Ein sanfter Start
Die erste Fremdelphase tritt bei Hunden aller Rassen in der Regel in der 8. Lebenswoche auf und dauert etwa eine Woche. Während dieser Phase beginnt der Welpe, die Welt um sich herum zu erkunden und erste Erfahrungen zu sammeln. Diese Erfahrungen sind besonders intensiv und prägend, da sie dazu beitragen, die Grundlage für das zukünftige Verhalten des Hundes zu legen.
- Die zweite Fremdelphase (ca. 4-5 Monate): Auf dem Weg zur Jugend
Die zweite Phase des Fremdelns tritt im Alter von etwa 4-5 Monaten auf, kann jedoch bei spätreifenden Rassen oder Hunden, die in ihrer Entwicklung hinterherhinken, später auftreten. Diese Phase erstreckt sich über einen Zeitraum von etwa 3 Wochen. In dieser Zeit beginnt der junge Hund, seine Unabhängigkeit zu entwickeln und die Welt außerhalb seines vertrauten Umfelds zu erkunden.
- Die dritte Fremdelphase (ca. 9 Monate): Die Herausforderung der Adoleszenz
Die dritte Fremdelphase tritt normalerweise um das neunte Lebensmonat herum auf, kann aber auch bei spätreifenden Rassen oder Hunden, die in ihrer Entwicklung zurückbleiben, später auftreten. Diese Phase dauert etwa 3 Wochen und ist besonders herausfordernd. Während dieser Zeit erlebt der Hund nicht nur intensive Lernprozesse, sondern es erfolgt auch der Eintritt in die Geschlechtsreife und das Erwachen des Jagdinstinkts.
- Die vierte Fremdelphase (ca. 12-18 Monate): Auf dem Weg zur Reife
Die vierte Fremdelphase, die im Alter von etwa 12-18 Monaten auftritt, kann bei spätreifenden Rassen oder Hunden, die in ihrer Entwicklung hinterherhinken, länger dauern. Auch diese Phase erstreckt sich über etwa 3 Wochen und markiert einen weiteren wichtigen Abschnitt in der Entwicklung des Hundes. In dieser Zeit reift der Hund weiter heran und festigt seine Persönlichkeit.
- Die neu entdeckte fünfte Fremdelphase (ca. 2-2,5 Jahre): Die späte Entwicklung
Die fünfte Fremdelphase ist eine neu entdeckte und erforschte Phase, die bei Hunden im Alter von etwa 2-2,5 Jahren auftritt. Dies kann besonders bei spätreifenden Rassen oder Hunden, deren Entwicklung verzögert ist, der Fall sein. Auch diese Phase erstreckt sich über etwa 3 Wochen und spielt eine entscheidende Rolle in der Entwicklung des erwachsenen Hundes.
In jeder dieser Phasen durchläuft der Hund prägungsähnliche Lernvorgänge, bei denen Erfahrungen intensiv erlebt und gespeichert werden. Sowohl positive als auch negative Erfahrungen während dieser Zeiträume können das Verhalten des Hundes langfristig beeinflussen. Daher ist es wichtig, während dieser Phasen besonders auf die Bedürfnisse und das Wohlbefinden deines Hundes zu achten und ihn liebevoll zu begleiten, um eine positive Entwicklung zu fördern.
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Zusammenfassung – Warum fremdelt mein Hund?
Das Fremdeln bei Hunden ist ein häufiges Verhalten, das auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein kann. Indem du Geduld, Verständnis, Sozialisierung und positives Training anwendest, kannst du deinem Hund helfen, mit dieser Herausforderung umzugehen.
Denke daran, dass jeder Hund individuell ist, und was bei einem funktioniert, mag bei einem anderen nicht funktionieren. Mit der richtigen Unterstützung und Liebe kannst du deinem Hund dabei helfen, sein Vertrauen in neue Menschen und Situationen aufzubauen.