Dein Welpe soll mit dir Gassi gehen, aber geht nicht mit oder versteckt sich hinter dir?
Ganz egal welche Hunderasse du dir gekauft hast, jeder Hundewelpe ist anders.
Damit ihr bald gemeinsam ruhige Spaziergänge machen könnt, zeigen wir dir, wie du dahin kommst.
Ist Gassi gehen mit einem Welpen wichtig?
Ein Welpe muss lernen außerhalb der Wohnung Urin und Kot abzusetzen. Das ist für sein Wohlbefinden und die Gesundheit wichtig, aber auch für das spätere Zusammenleben mit seinen Menschen.
Daher ist es entscheidend, dass Du Deinem Welpen von Anfang an beibringst Gassi zu gehen. Auch die sozialen Kontakte werden beim Gassi gehen gefördert und erneuert.
Der Welpe trifft auf Artgenossen, lernt Kumpels zum Spielen kennen und verschafft sich dabei auch den nötigen Auslauf.
Die Runden sollten anfangs nicht zu aufregend werden, schließlich ist die Welt außerhalb des neuen zu Hauses sehr spannend. Und das kann deinen Welpen stressen.
Warum möchte mein Welpe nicht Gassi gehen?
Es kann mehrere Gründe dafür geben, wieso Dein Welpe nicht mit Dir nach draußen möchte.
- Sicherheit und Geborgenheit: Ist ein Welpe noch sehr klein, dann wäre er in der freien Natur allen Gefahren schutzlos ausgeliefert.
- Das Verhalten Deines Welpen kann auch durch die Außentemperaturen beeinflusst werden.
- Wenn dein Welpe nicht gehen will, ist ihm die Bedeutung nicht klar, warum er dir jetzt folgen soll
- Die vielen neuen Eindrücke stressen ihn und er vermeidet diese Situation
- Überforderung oder Langeweile bei den bekannten Gassirunden
Er weiß instinktiv, dass er in seinem Zuhause geborgen und in Sicherheit ist.
Daher muss er langsam lernen, dass er auch außerhalb der Wohnung Spaß haben kann und es viele neue Dinge zu entdecken gibt. Es entspricht seinem natürlichen Verhalten, dass er sein vertrautes Umfeld nicht gerne verlassen möchte.
Das Verhalten Deines Welpen kann auch durch die Außentemperaturen beeinflusst werden. Ist es draußen sehr kalt und vielleicht auch zusätzlich noch stürmisch, dann friert Dein Welpe wahrscheinlich und hat zudem Angst vor den Geräuschen in der Natur.
Ist es in den Sommermonaten sehr heiß, dann möchte der Welpe die kühlen Räume im Haus nicht gerne verlassen.
Verlege die Gassirunden lieber auf die kühleren Stunden am Morgen oder Abend, dann bringt es Deinem Welpen auch wieder mehr Spaß.
Bedenke immer, der kleine Welpe ist ein Baby, daher habe Geduld mit ihm. Er lernt in kleinen Schritten und möchte Dich nicht damit ärgern, wenn er einmal etwas nicht versteht.
Den optimalen Tagesablauf für deinen Welpen solltest du gut strukturieren.
Überforderung und Reizüberflutung bei Welpen
Beim Gassi gehen hat Dein Welpe viele neue Eindrücke zu verarbeiten.
Da gibt es Geräusche, die er noch nie in seinem Leben gehört hat und auch fremde Gerüche gibt es zu erschnüffeln. Oft kann ein Hundebaby nicht alles gleichzeitig in sich aufnehmen und ist schnell überfordert.
Bleibt er einfach sitzen und möchte nicht mehr weiter, ist dies oft ein Zeichen dafür. Auch langes, andauerndes Gähnen und unstete Blicke können Dir zeigen, dass Deinem Welpen gerade alles etwas zu viel wird.
Versuche ihn mit einem Leckerli oder einem Lieblingsspielzeug abzulenken. Du solltest auf keinen Fall mit ihm schimpfen oder an der Leine ziehen.
Dein Welpe würde sich nur bestärkt darin fühlen, dass gerade etwas Schlimmes geschieht. In der Anfangszeit kannst Du den Kleinen auch kurz auf den Arm nehmen und nach draußen tragen.
Nimm ihn draußen auch öfters einmal auf den Schoß, damit gibst Du ihm Sicherheit und verstärkst auch die Beziehung zwischen Euch. Ein kleiner Welpe braucht noch keine langen Spaziergänge, für ihn sind einige Minuten schon eine lange Zeitspanne. Gib ihm die Möglichkeit, alles in Ruhe kennenzulernen.
Das Problem ist am anderen Ende der Hundeleine
Du hast es sicherlich auch bei anderen Hundebesitzern schon gesehen, geht ein anderer Mensch mit dem Hund um, sind sämtliche Probleme plötzlich verschwunden. Darum prüfe dein Verhalten, wenn du mit deinem Welpen umgehst.
Verstehen die Körpersprache deines Hundes: Sie sagt viel darüber aus, wie er sich fühlt und was er möchte.
- Ein ängstlicher Hund zeigt in seiner Körpersprache häufig eine unterwürfige Haltung, indem er den Kopf senkt und den Rücken krümmt. Seine Augen sind oft weit geöffnet und er schaut nach hinten/nach unten, um zu signalisieren, dass ihm etwas nicht geheuer ist und er einfach nur flüchten möchte.
- Im Gegensatz dazu zeigt ein aggressiv gestimmter Hund in seiner Körpersprache oft eine dominante Haltung, indem er den Kopf erhebt und seinen Körper aufrichtet. Seine Augen sind ebenfalls weit geöffnet, aber er richtet seinen Blick nach vorne und ist bereit zum Angriff. Diese Körpersprache drückt den Wunsch aus, dass das, was ihm bedrohlich erscheint, angegriffen werden kann.
Dein Hund zeigt dir mit seiner Körperhaltung, wie er gerade fühlt. Deswegen ist es wichtig, dem Hund eine Rückmeldung zu geben, anstatt den Hund zu ignorieren.
Hat Dein Welpe schlechte Erfahrungen gemacht?
Mute Deinem kleinen Hundebaby nicht zu viel zu und vermeide Situationen, in denen es schlechte Erfahrungen machen kann. Dein Welpe kennt noch vieles nicht und daher sind ihm Dinge, die dir vertraut sind, oft unheimlich und machen ihm Angst.
Laute hupende Autos auf der Straße oder schreiende Menschenmassen auf einer Veranstaltung solltest du in der Anfangszeit vermeiden. Gehe möglichst zu Zeiten raus, wenn nicht gerade alle zur Arbeit hetzen oder bei der Baustelle am Ende eurer Straße Hochbetrieb herrscht.
Der Kleine sollte Schritt für Schritt und langsam an alles herangeführt werden. Ein Hundebaby benötigt viel Schlaf, daher kann es auch sein, dass es gerade müde ist.
Beobachte deinen Welpen genau und versuche dich auf die Zeiten einzustellen, in denen er ausgeschlafen und munter ist.
Dann hat er auch Lust, seine Umwelt zu entdecken und wird mehr Interesse an einem Spaziergang haben. Kurzbeinige Hunde sind auch eher müde als langbeinige, darauf solltest du ebenfalls achten.
Natürlich ist diese Ausweichtaktik nicht für immer gedacht, langsam kannst du mehr Situationen hinzunehmen.
Ist Deinem Welpen langweilig oder hat er Hunger und Durst?
Manchmal möchte ein Welpe auch einfach die ihm bekannte Route nicht mehr gehen, da er alles schon ausgekundschaftet hat und es ihm zu langweilig ist.
Versuche, die Gassirunde um ein paar neue Wege zu erweitern, damit es für deinen Welpen wieder Neuigkeiten zu entdecken gibt. Bringe etwas Abwechslung in den Spaziergang und triff dich vielleicht regelmäßig mit anderen Hunden, damit er mit Artgenossen spielen und toben kann.
Auch kleine Spiele kannst du auf den Runden mit Deinem Hundebaby einbauen. Das Suchen nach einem Leckerli, welches du unter Blättern versteckt hast oder das Erklimmen eines dünnen Baumstammes bringen wieder mehr Freude in die Gassirunde.
Achte darauf, dass dein Welpe nicht überfordert wird und genügend Ruhezeiten hat, um sich zu entspannen und auszuschlafen. Welpen sind noch sehr empfindlich und benötigen viel Schlaf und Erholung.
Etwas Routine tut ihnen gut, auch im Hinblick auf die Fresszeiten.
Zu viel Stress kann so ein kleines Hundebaby sonst schnell krank werden lassen. Gibst du ihm aber die nötige Zeit um zu lernen, wirst du bald einen prima Kumpel an Deiner Seite haben, der sich auf lange Spaziergänge mit Dir freut.
Wie oft sollte ich mit meinen Welpen Gassi gehen?
Dein Welpe wird sich freuen, wenn er immer für 5 bis 10 Minuten rauskommt. Normalerweise kannst du abschätzen, dass er nach dem Fressen, dem Spielen und dem Schlafen kurz raus sollte, weil er sich lösen soll.
Am Anfang eurer gemeinsamen Zeit wirst du in kurzen Abständen mit dem Welpen für die Tür müssen. Je älter er wird, umso größer werden auch die Abstände.
Später musst du nachts nicht mehr raus gehen, vielleicht schläft dein Welpe auch schon früher durch.
Fazit Welpe will nicht Gassi gehen
Wenn dein Welpe nicht Gassi gehen will, hilft nur Geduld. Die kleinen Hundebabys müssen viele Reize und neue Situationen erlernen. Das strengt sie mental an.
Ob ihr vier- oder achtmal am Tag rausmüsst, ihr solltet auch auf die Wetterlage achten und eure Runde so wählen, dass der Welpe weder über- noch unterfordert wird.
Unterwegs ist ein wenig Abwechslung dann angebracht, wenn du das Gefühl hast, dein Welpe ist unterfordert. Hier eignen kleinere Spiele, wodurch dein Welpe mehr Gefallen an der Bewegung findet.