Dein Hund macht nicht, was du willst? Dein Hund hat keine Lust und liegt lieber im Körbchen herum? Oder du suchst nach mehr Spaß für deinen Hund, weil die üblichen Gassirunden auch für dich langsam langweilig werden?
Wir helfen dir und zeigen, was du tun kannst, um der Langeweile bei deinem Hund vorzubeugen.
Woran erkenne ich Langeweile bei meinem Hund?
Typisch ist ein lustlos in der Ecke liegender Hund, der sich auch von alleine kaum zu Aktivitäten aufraffen kann. Dieses Verhalten kann soweit gehen, das du das Gefühl hast, dein Hund sei krank.
Gerade aktive Hundecharaktere können leider in jungen Jahren schon durch ungeschickte Mitteilung ihrer Menschen die Erfahrung sammeln, das sie sich selber keine Beschäftigung suchen dürfen.
Aus diesem Stand heraus kann das den Hund verängstigen und soweit führen, dass er gar nix mehr von alleine machen möchte. Dein Hund muss aktiv beschäftigt werden.
Aber verwechsele das nicht mit Ungehorsam. Wenn dein Hund zum Beispiel nicht auf dich hört und du daraufhin sauer wirst, solltet ihr erstmal woanders ansetzen.
Warum ist Langeweile auf Dauer nicht gut?
Nun magst du einwenden, dass dir die Lust und Zeit fehlt, deinen Vierbeiner aktiv zu bespaßen. Ausschließliche Gassirunden sollten doch reichen?
Damit dein Hund nicht nur körperlich, sondern auch geistig gefordert wird, gibt es eine ganze Reihe von Spielen. Diese kannst du ganz nach eurem Zeitplan auswählen.
Lieber viele kurze Spieleinheiten als eine viel zu lange und dem Hund zu erschöpfende Einheit.
Dein Hund braucht für eine vollkommene innere Ruhe, neben der richtigen Ernährung, auch eine artgerechte Haltung. Zu der zählt es, wie sich das für alle Hunde gehört, geistig und körperlich fit zu bleiben.
Wie schaffe ich Abwechslung?
Damit dein Hund eine passende Abwechslung im Alltag erhält, kommt es neben dem Alter und dem Grad der Langeweile ganz auf den Hund an, wozu dein Liebling Spaß hat.
Es gibt eine ganze Reihe an Spielideen. An erster Stelle stehen die Grundkommandos. Nicht, dass ihr Langeweile mit Ungehorsam verwechselt. Dein Hund muss zunächst die Grundkommandos sicher beherrschen, bevor ihr in die Spielvarianten einsteigen könnt.
Zu den Grundkommandos zählen:
- Platz
- Bleib
- Sitz
- Hier
- Bei Fuß
- Steh
- Auf den Platz
Die Grundkommandos solltest du deinem Hund sicher beigebracht haben. Gerade im Alltag sind diese Kommandos Gold wert, vor allem in gefährlichen Situationen kannst du so deinen Hund gut kontrollieren und dieser hört gerne auf dich.
Das „Bleib“-Kommando ist ein wichtiges Kommando, die deinem Hund beibringt, an einer Stelle zu bleiben, bis er von dir aufgefordert wird, sich zu bewegen. Und so kannst du deinem Hund das Kommando näher bringen:
- Beginne das Training in einem ruhigen Bereich, wo dein Hund keine Ablenkung erfährt.
- Forder deinen Hund auf, zu sitzen oder zu liegen.
- Sage nun „Bleib“ in einer klaren und bestimmten Stimme und zeige ihm deine offene Handfläche mit der Handfläche in Richtung seines Gesichts.
- Nun zählst du bis 5 und belohne ihn direkt, wenn er sich nicht bewegt hat, das „Bleib“-Kommando befolgt hat.
- Die Dauer des „Bleibens“ kann von mal zu mal verlängert werden, während du dich von deinem Hund entfernst, aber übertreibe nicht, damit dein Hund die Chance hat, alles richtig zu machen.
- Jetzt kannst du allmählich Ablenkung hinzu nehmen, wie z.B. das Werfen eines Balls oder das Gehen durch die Tür, um sicherzustellen, dass dein Hund auch in unvorhersehbaren Situationen das „Bleib“-Kommando befolgt.
- Vergewissere dich, kein falsches Benehmen deines Hundes durchgehen zu lassen. Sollte dein Hund immer wieder zu dir kommen, obwohl er dort bleiben soll, stelle das Training wieder an den Anfang.
- Belohne den Hund immer dann, wenn er es wirklich richtig gemacht hat.
So kannst du deinen Hund in der Wohnung beschäftigen
Doch mit den Grundkommandos ist es für die Langeweile nicht getan. Du möchtest Abwechslung und darum kommen wir zum spielerischen Teil für deinen Hund.
Wann spiele und übe ich mit meinem Hund?
Der richtige Zeitpunkt ist immer dann, wenn du und dein Hund Lust dazu habt. Es ist nicht geholfen, wenn ihr Euch beide gerade nach anderen Sachen sehnt.
Damit dein Hund die neuen Spiele richtig kennenlernt, ist es von Vorteil, dass du geistig und körperlich voll anwesend bist. Dein Hund achtet besser auf dich und du kannst besser auf das korrekte Verhalten eingehen, wenn du dich gut fühlst.
Solltest du gerade einen stressigen Tag gehabt haben, wird dich dein Hund sicher aufmuntern, aber auch merken, dass du Fehler leichter durchgehen lässt.
Um beim erlernen von neuen Kommandos noch genauer auf den Punkt zu reagieren, kannst du dir auch das Clickern zur Hilfe nehmen.
Damit dein Hund Freude an dem Spiel hat, genügen kurze Einheiten. Je nach Aufwand, reichen bis zu 15 Minuten für ein Spiel. Auch hier gilt das Sprichwort: In der Kürze liegt die Würze.
Welche Spiele eignen sich für uns?
Du kannst dir unter allen Spielen die Variante aussuchen, die für Euch gut geeignet ist. Wenn den Hund dir alles bringt, eignen sich Apportierspiele. Bei einem Jagdtrieb sind Suchspiele eine hervorragende Möglichkeit, damit dein Hund sein natürliches Verhaltensrepertoire ausleben kann.
Diese Spiele musst du nicht getrennt betrachten. Du kannst bei guter Mitarbeit und Verständnis deines Hundes, Kommandos kombinieren.
Die Erziehung kommt im Spiel nicht zu kurz, denn während der Ausführung, lernt dein Hund gerade Neues.
Folgende Spielvarianten kannst du unterscheiden:
- Apportierspiele
- Suchspiele
- Intelligenzspiele
- Geschicklichkeitsspiele
- Zirkustricks
Leichte Spiele für Einsteiger
Als absolute Neulinge könnt ihr mit einfachen Spielen beginnen. Vielleicht ist dein Hund noch absolut unerfahren und du möchtest ihm schnell Erfolgserlebnisse bieten.
Dafür eignen sich Apportier- oder auch Suchspiele. Hier steigt jeder Hund gerne ein und du nutzt den vorhandenen Instinkt deines Hundes aus.
Teste selber aus, wie weit dein Hund mitmachen möchte. Überfordere euch nicht, dann ist dein Hund deutlich begeisterter bei der Sache.
Apportierspiele
Zum Apportieren eignen sich alle Gegenstände, die dein Hund sowieso schon gerne hat. Neben einem Ball, kannst du auch Stöckchen, Plüschtiere und Hausschuhe oder Ähnliches verwenden.
Achte nur darauf, unbedingt unbehandelte Gegenstände zu verwenden.
Die Schwierigkeit lässt sich hier steigern, indem du deinen Hund deine alltäglichen Handgriffe übernehmen lässt.
Das kann zum Beispiel die Zeitung aus dem Briefkasten, die Wäsche aus der Kommode oder was ihr regelmäßig im Alltag nutzt, sein.
Wenn dein Hund gerne im Wasser ist, bietet sich das kühle Nass gerade im Sommer ideal für Apportierspiele an. Du wirfst Bälle hinein und dein Hund trainiert nebenbei seinen ganzen Körper, wenn er schwimmt.
Suchspiele
Klassische Suchspiele müssen gar nicht aufwendig sein. Hier kannst du mit einfachen Verstecken anfangen. Dein Hund kann auf das Kommando „Such“ lernen, dir einen Gegenstand zu bringen.
Dir sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Die Steigerung des Schwierigkeitsgrades kann sich in der Entfernung des Suchgegenstandes bis hin zu aufwendigen Versteckorten variieren. Dabei kannst du diese Suchspiele sowohl zu Hause als auch unterwegs mit einbauen.
Solange dein Hund mitdenken muss, wird ihn das Freuen.
Bei Suchspielen besteht die Gefahr, das dein Vierbeiner die Beziehung zwischen euch nicht richtig sieht, da du die Sachen wirfst. Womöglich sucht er sich seine Belohnung selber und ihm fehlt die Interaktion mit dir.
Intelligenzspiele
Diese Spielart eignet sich für alle Hunde, ganz gleich, ob sie gesundheitlich in der Lage sind oder eine Beeinträchtigung haben. Hierbei muss dein Hund deutlich mehr mitdenken, als bei den anderen Spielarten.
Bei diesen Spielen kann dein Hund sehr viel mitdenken. Passe aber auf das du deinem Hund hierbei nicht zu sehr das Denken vorwegnimmst.
Bei verschiedenen Formen wählst du zwei verschiedene Gegenstände, zum Beispiel einen Kreis und ein Rechteck. Diese soll dein Hund sehen und anschließend auseinanderhalten lernen, welcher Gegenstand mit der Nase oder Pfote berührt werden darf.
Geschicklichkeitsspiele und Zirkustricks
Bei Geschicklichkeitsspielen und Zirkustricks sind deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt. Ob du dir neue Varianten ausdenkst oder auf Verhaltensweisen deines Hundes aufbaust, hauptsache ihr habt Spaß dabei.
Hier geht es vor allem um das Mitdenken deines Vierbeiners und den gleichzeitigen Einsatz des Körpers.
Beginne immer mit dem Leichten und gehe dann zum Schweren über. Dadurch festigst du das bisher gelernte und bringst nicht zuviel durcheinander.
An Möglichkeiten hast du viel Auswahl:
- Gegenstände schieben
- Pfötchen geben
- Rolle seitwärts
- Männchen machen
- Slalom laufen
- Parcours aus unterschiedlichen Elementen
Dein Hund kann alle Tricks erlernen, die dir einfallen. So kannst du deinem Hund, zum Beispiel, das Schieben von Gegenständen beibringen.
Auch möglich ist, dass du Eigenarten deines Hundes für Tricks verwendest. So sind Gähnen oder Lecken Möglichkeiten, deinem Vierbeiner einen Trick beizubringen.
Mit Geduld und Ruhe freut sich jeder Hund über Aufgaben, die er richtig ausführen darf und sich so Leckerlis sichert.
Kann ich auch ohne Spiele Abwechslung bieten?
Dein Hund freut sich auch darüber, wenn du anstelle der täglichen Gassirunde, ihn zu anderen Aktivitäten mitnimmst.
So bieten sich noch folgende Varianten an:
- Mit am Fahrrad laufen
- Beim Joggen den Hund mitlaufen lassen
- Beim Inlineskaten den Hund mitlaufen lassen
- Das Apportieren von Bällen aus dem Wasser
Im Grunde kannst du deinen Hund zu allen Aktivitäten mitnehmen, die du auch alleine machst.
Vielleicht interessiert es dich, ob dein Hund sich als Reitbegleithund eignet, natürlich nur, wenn du selber reitest.
Kann ich zu jeder Jahreszeit Langeweile bei meinem Hund vermeiden?
Damit dein Hund das ganze Jahr über geistig und körperlich aktiv bleibt, gibt es viele Aktivitäten, die du je nach Jahreszeit unternehmen kannst.
- Im Frühling und Sommer: Draußen spazieren gehen, Wandern oder Radfahren, Picknicken, Schwimmen, Agility-Training oder andere Outdoor-Aktivitäten
- Herbst: Durch die bunten Laubwälder wandern, Verstecken spielen oder am Strand spazieren gehen
- Winter: Schneespaziergänge, Schlittenfahrten oder Suchspiele, aber auch gemeinsam drinnen spielen
Egal welche Jahreszeit, es gibt viele Möglichkeiten, mit deinem Hund aktiv zu bleiben und ihm Abwechslung und Spaß zu bieten. Dein Hund zeigt dir schnell, was er gerne macht oder nicht so gerne mag. Hier solltest du Rücksicht nehmen.
Suche dir eine Handvoll Übungen heraus, die du abwechselnd wiederholst. Vielleicht spornt dich der Spaß deines Hundes an und ihr überlegt euch noch mehr tolle Übungen.
Kurze, aber effektive Einheiten bringen deinem Vierbeiner Spaß. Denke auch an ausreichend Pausen, denn nicht das du deinen Hund am Ende noch vor lauter Spiel überforderst.
Du kannst dir auch feste Zeiten vornehmen, dann wird das zur Routine. Immer wenn ihr an einer bestimmten Wiese seit, gibt es eine Aufgabe.
Fazit – Langeweile áde
Dein Hund freut sich auf dich, denn du hast immer etwas Neues im Gepäck. Euer Zusammensein wird nie langweilig, denn du weißt jetzt, wie du deinen Hund richtig bespaßen kannst.
Ob simple Grundkommandos oder Intelligenzspiele – die Mischung macht es. Wenn ihr in euren Alltag neben Suchspielen oder Apportierübungen ganz neue Kommandos einbaut, lernt euer Hund spielerisch und fühlt sich viel ausgelasteter.
Bei all diesen Spielen sollte der Spaß immer im Vordergrund stehen, aber natürlich muss der Hund auch gut auf dich hören, dann steht eurer Abwechslung nichts im Wege.