Ein Kommando, das jeder Hund jedoch verstehen und tolerieren sollte, ist das Verbot. Egal ob du Nein, Aus, Pfui, Don’t oder eine andere Bezeichnung nutzen möchtest, dein Hund sollte es umsetzen können.
Nein, Pfui, Aus! – So lernt dein Hund, ein Nein zu akzeptieren
Hunde zu erziehen, erfordert Geduld, Durchhaltevermögen und Kreativität. Kein Hund ist wie der andere und was der eine sofort versteht, lernt der andere auch nach Monaten nicht.
Warum ist Nein in der Hundeerziehung so wichtig?
Wenn du etwas tust, was dein Hund nicht möchte, hat er viele Möglichkeiten, dir das zu zeigen.
Er kann einfach weggehen, knurren, bellen, beißen oder ängstlich in einer Ecke sitzen.
Du wirst schnell erkennen, welches Verhalten dein Hund zeigt, wenn er etwas nicht möchte. Und soweit es dir möglich ist, solltest du das auch respektieren. Doch wenn dein Hund alles anknabbert, solltest du dem auch auf den Grund gehen.
Sicher, die Zecke muss entfernt werden, auch wenn es keinen Spaß macht und ein Regenspaziergang ist nicht bei jedem Hund willkommen, aber dennoch manchmal unumgänglich. Sofern es sich vermeiden lässt, solltest du auf die Grenzen deines Hundes Rücksicht nehmen. Du erwartest dasselbe auch von ihm.
Genau deswegen ist es so wichtig, dass du ein Kommando nutzt, um deinem Hund zu sagen, dass du etwas nicht möchtest.
Bei den nicht so schönen Dingen denken wir an:
- An fremden Menschen hochspringen
- Kindern übers Gesicht lecken
- Ungefragt die Gans vom Tisch klauen
- Mit den dreckigen Pfoten das Haus betreten
Diese Liste kannst du sicher noch deutlich erweitern. Dein Hund hat dich sicherlich schon das ein oder andere Mal wütend gemacht. Mein Hund will immer nur spielen, das Thema haben wir in unserem Blogbeitrag ausführlich beschrieben.
Es gibt unzählige Dinge, die du für deinen Hund nicht möchtest.
Statt zu schimpfen, wenn er es doch tut, ist es viel effektiver, ihm von vornherein zu sagen, dass er es nicht tun soll. Das erspart euch beiden viel Ärger.
Vermeide Ärger, indem du vorher eingreifst, bevor es soweit kommt, dass die Situation eskaliert. Dein Hund merkt es, wenn du sauer auf ihn bist.
Wie lernt der Hund, Nein zu verstehen?
Bevor du das verneinende Kommando im Alltag einsetzen kannst, muss dein Hund zunächst lernen, was du damit meinst. Dazu gibt es eine einfache Übung, die du an die Vorlieben deines Hundes anpassen solltest.
Die meisten Hunde kann man mit Futter ausgezeichnet trainieren. Bei einigen Hunden wirken Spielzeuge jedoch besser. Nimm das, wofür sich dein Hund stärker interessiert und führe dann mehrmals täglich folgende Übung durch:
- Leg das Futter (oder das Spielzeug) in deine Hand und zeige es dem Hund, lass es ihn aber nicht nehmen. Lege es anschließend auf den Boden und warte, bis dein Hund es sich nehmen will.
- Noch bevor er es nimmt, legst du deine Hand darüber und sagst deutlich „Nein!“ oder nutzt dafür ein anderes Wort.
- Belohne deinen Hund dafür, dass er das Futter oder Spielzeug nicht genommen hat, mit einem Leckerli oder dergleichen.
Wiederhole diese Übung einige Male, bevor du das Training beendest und später erneut durchführst. Sobald du das Gefühl hast, dass dein Hund bereits auf das Kommando reagiert, ohne dass du deine Hand über das Futter legst, lass sie weg.
Setze die Übung dann fort, ohne das Objekt der Begierde zu verdecken. Nimm die Hand aber wieder zur Hilfe, wenn dein Hund trotzdem nach dem Spielzeug oder Futter greift.
Je nach Hund kann es einige Tage dauern, bis er versteht, was genau er (nicht) tun soll.
Der Sinn der Übung – darum musst du der Boss sein
Mit dieser schnellen und einfachen Übung lernt dein Hund, das Kommando zu verstehen. Er reagiert auf das Nein mit Zurückweichen und wird dafür belohnt.
Statt sich das Spielzeug oder Futter zu nehmen, lässt er es liegen und erhält dafür etwas anderes. Er kann das Kommando damit verknüpfen, dass er das, was er tun wollte, nicht tun darf und dass es sich für ihn tatsächlich lohnt, wenn er es nicht tut.
Baue auch interessante Übungen ein, damit dein Hund auch keine Langeweile hat.
Durch dieses simple Training kannst du deinem Hund zeigen, dass er mehr auf dich achten muss. Weiterhin lernt dein Hund, nicht ungefragt etwas zu tun, wo es möglicherweise Ärger geben könnte.
Das Training in den Alltag einbinden
Entscheidend beim Training des Kommandos Nein ist, dass dein Hund das Wort damit verknüpft, dass er eine Handlung unterlassen soll, nicht aber mit einer bestimmten Handlung.
Selbst wenn du immer mit demselben Spielzeug trainierst, so sollte dein Hund dennoch außerhalb des Trainings damit spielen dürfen.
Es geht nicht darum, dass dein Hund Futter nur dann nimmt, wenn du es ihm sagst, sondern darum, dass er auch in anderen Situationen erfährt, dass es das Kommando Nein gibt.
Darum ist es wichtig, dass du auch in anderen Situationen, in denen der Hund eine bestimmte Handlung nicht ausführen soll, das Kommando nutzt. Du solltest dann jederzeit bereit sein, ihn zu belohnen, wenn er das Kommando richtig umsetzt.
Lass dich nicht demotivieren, wenn du merkst, dass du tagtäglich sehr häufig Nein sagst. Besonders junge Hunde oder solche, die erst seit kurzer Zeit zu deinem Rudel zählen, müssen erst noch lernen, was sie überhaupt dürfen. Je häufiger sie ein Nein hören, desto schneller lernen sie.
Egal ob dein Hund die Topfpflanze im Wohnzimmer markieren oder die Sofakissen zerfleischen will, sag Nein. Nur so lernt er, dass dieses Kommando nicht bloß ein Spiel um Futter oder Spielzeug ist, sondern dass es viele andere Situationen gibt, in denen der Zweibeiner irgendwas nicht will.
Diese Sachen sind giftig für Hunde, deswegen ist es wichtig, dass dein Hund das Nein lernt.
Er lernt, Grenzen zu erkennen und darauf Rücksicht zu nehmen, dass auch du nicht alles mit dir machen lassen willst. So entsteht eine Beziehung zwischen dir und deinem Hund, was die beste Voraussetzung für ein konfliktfreies Miteinander ist.
Die Hundeerziehung wird dir dadurch deutlich erleichtert. Durch ein konsequentes Verhalten wird dein Hund langsam, aber sich immer souveräner im Umgang.
Und wenn es doch nicht so klappt wie erhofft
Bei besonders eigensinnigen Hunden und gerade solchen, die mehr in erfahrene Hände gehören, ist die Erziehung erschwerter.
Nicht nur der Hund wiederholt sich in Fehlern, auch der Mensch kann die falsche Variante des Nein-sagens beibringen.
Wenn gar nichts mehr geht, und die Fortschritte im Training eher kleiner als größer werden, musst du dir Hilfe holen. Sei es bei deinen hundeerfahrenen Nachbarn oder klassisch in der Hundeschule.
Dort bekommst du noch mehr Tipps, wie du auf deinen Hund besser eingehen kannst.
Fazit Hund hört nicht auf Nein
Dein Hund braucht sichere Kommandos. Neben den positiven auch solche, die ihm zeigen, das ein Verhalten unerwünscht ist.
Einerseits kann dein Hund dir zeigen, wenn er etwas nicht möchte und zeigt dies durch seine Körpersprache, andererseits hast du auch das Recht deinem Hund zu zeigen, wenn du etwas nicht möchtest.
Durch das Wort Nein kann dein Hund an ein Verhalten gebunden werden, wodurch er von Aktionen lässt, die er eigentlich machen wollte.
Damit dein Hund dir nicht auf der Nase tanzt, bieten sich viele Übungen an, wodurch ihr euch besser verstehen lernt. Nach der Grundübung mit Leckerlis und dem Verzicht kannst du im Alltag Situationen erleben, wo das Kommando verfestigt wird.