Die Wahl, ob der Berner Sennenhund oder der Golden Retriever für dich besser passt, ist gar nicht so einfach.
Grundverschieden, aber doch etwas ähnlich, so zeigen beide Hunderassen Voraussetzungen auf, um zu deiner Lebensform zu passen.
Berner Sennenhund – ein Wach- und Hütehund
- Charakter: Freundlich, genügsam, zuverlässig
- Größe 58 – 70 cm
- Gewicht bis zu ca. 50 kg
- Farbe Schwarz mit braunroter Zeichnung
- Lebenserwartung bis zu 8 Jahre
Der Berner Sennenhund ist der Inbegriff des treuen Begleiters. Er ist nicht nur ein exzellenter Hütehund, sondern ein sanfter Riese für die gesamte Familie. Seine Eigenschaften als Hirtenhund hat er nie verloren, sie fallen aber auch nicht negativ auf.
Einen Berner Sennenhund bringt so schnell nichts aus der Fassung. Er sucht die Nähe des Menschen, überzeugt durch sein freundliches Wesen und ist zuverlässig.
Damit sich dein Berner Sennenhund gut entfalten kann, ist es allerdings notwendig, dass du deine Erziehung konsequent durchziehst.
Ob der Berner Sennenhund auch für einen Anfänger gut geeignet ist, erzählen wir dir in unserem tollen Artikel Ist ein Berner Sennenhund für Anfänger geeignet?
Ein Tier braucht viel Aufmerksamkeit und Pflege. Das solltest du bedenken, wenn du dir einen Berner Sennenhund ins Haus holen willst. Gerade die Fellpflege nimmt viel Zeit in Anspruch. Tägliches Bürsten des gewellten Fells sollte zur Routine gehören.
Wie oft muss der Berner Sennenhund zum Friseur? Damit dein Fellfreund eine extra Portion Pflege erhält und sein Fell immer glänzt, sind regelmäßige Friseurbesuche zu empfehlen.
Ein Berner Sennenhund hat eine stattliche Größe von 58-70 cm sowie bis zu 40 kg Gewicht und benötigt dementsprechend hochwertiges Futter. Nährstoffreich und ausgewogen sollte es sein.
Junge Hunde kannst du mehrmals täglich mit ihrer Futterration versorgen, Ältere erhalten weniger Mahlzeiten.
Der Berner Sennenhund liebt es, an der frischen Luft herumzutollen. Bedenke, dass ein solch großer Hund viel Bewegung benötigt. Du solltest ihm viel Platz und Auslauf bieten. Ein großer Garten ist ideal. Plane ausgiebige Spaziergänge mit deinem Berner Sennenhund ein. Berner Sennenhunde sind daher für kleine Wohnungen ungeeignet und benötigen regelmäßig Beschäftigung, um sich auszupowern.
Der ehemalige Hütehund ist für Bewegung gemacht und das obwohl er ein so gemütliches Aussehen mitbringt. Insbesondere sein Stoffwechsel benötigt diesen Ausgleich, um gesund zu bleiben.
Wie viel Auslauf ein Berner Sennenhund so täglich braucht, erfährst du in unserem informativen Artikel Wie viel Auslauf braucht ein Berner Sennenhund?
Golden Retriever – ein Jagdhund
- Charakter: intelligent, zutraulich, gesellig
- Größe 50 – 60 cm
- Gewicht 25 bis 35 kg
- Farbe Gold- oder Blondton
- Lebenserwartung bis zu 14 Jahre
Der Golden Retriever ist ein treuer und zutraulicher Hund. Dieser Artgenosse ist nicht nur ein idealer Familienhund, sondern gleichzeitig als Rettungs- oder Therapiehelfer im Einsatz.
Sein freundliches Wesen und die schnelle Auffassungsgabe des Tieres sind beeindruckend. Der Golden Retriever ist zudem ein sehr geselliges Tier, der sich gut mit seinen Artgenossen versteht.
Ein aufmerksamer Wachhund wird der Golden Retriever wohl nie werden. Dafür besitzt er einfach ein zu verspieltes Wesen. Mit einem Golden Retriever holst du dir einen sanftmütigen Gesellen ins Haus, der manchmal mehr Spaß an Blödsinn hat und einfach mit einem imaginären Grinsen herumläuft.
Ob der Golden Retriever auch für Anfänger gut geeignet ist, zeigen wir dir in unserem aktuellen Artikel Ist ein Golden Retriever für Anfänger geeignet? Kleiner Spoiler: Der intelligente Golden Retriever wird als gehorsamer und freundlicher Hund bereits geboren und ist daher freundlich und anpassungsfähig.
Aufgrund ihrer Belastbarkeit bei gleichzeitiger Agilität werden Golden Retriever oft als Begleittiere eingesetzt. Typisch für den Charakter des Hundes ist ein hohes Maß an Intelligenz.
Du wirst wohl keinen Golden Retriever finden, der nicht auf deine Kommandos hört. Gehorsam ist dem Hund in die Wiege gelegt.
Der Golden Retriever ist in der Haltung als unkompliziert zu bezeichnen.
Du kannst deinen Hund mit dem überwiegend cremefarbenen Fell sogar bei ungemütlichem Wetter ausführen, das macht dem Golden Retriever nichts aus. Das Fell ist sehr dicht, sodass Kälte und Wasser nicht gänzlich durchdringen können.
Ohnehin benötigt diese Hunderasse viel Auslauf, um seinem Drang nach Bewegung gerecht zu werden. Mit einer Größe von 50 bis 60 cm gehört der Golden Retriever zu den größeren Hunden.
Als Jagdhund liebt es der Golden Retriever zu apportieren und demnach eignen sich besonders Ball- und Suchspiele.
Wie jeder andere Hund benötigt der Golden Retriever eine artgerechte Ernährung. Neben dem Gewicht von 25 bis 35 kg des Tieres ist noch die Auslastung bei der Futtergabe mit einzubeziehen.
Bei unzureichender Bewegung neigt der Golden Retriever zu Übergewicht. Aus dem Übergewicht können sich hohe Tierarztkosten entwickeln.
Wie viel Auslauf und Bewegung der Golden Retriever braucht, erfährst du in unserem tollen Artikel Wie viel Auslauf braucht ein Golden Retriever?
Die charakterlichen Unterschiede beider Hunderassen
Die charakterlichen Unterschiede von Berner Sennenhund und Golden Retriever liegen in ihren Ursprüngen begründet.
Der Berner Sennenhund wurde vorwiegend gezüchtet, um als Wach- und Hütehund zum Einsatz zu kommen. Er ist ein wachsamer Hund und kann Fremdem gegenüber ein gewisses Misstrauen an den Tag legen.
Der genügsame Berner besticht mit seinen sensiblen Wesenszügen, kann aber durchaus eine gewisse Sturheit und Dominanz an den Tag legen.
Der Golden Retriever hingegen ist als apportierender Hund für die Wildjagd gezüchtet worden.
Diese Eigenschaften haben sich bis heute erhalten. Bei manchen Hunden sind sie mehr oder weniger ausgeprägt, je nach Veranlagung. Weiterhin liebt er es, geführt zu werden.
Durch seinen umganglichen Charakter und seine gelehrige Art ist der Retriever ein toller Begleiter. In hektischen Momenten und auch bei Stress kann der Retrieber Ruhe bewahren.
Trotz ihrer Unterschiede eignen sich beide Hunderassen als Familienhund. Bbei einer guten und konsequenten Erziehung kannst du jedem Hunde-Charakter gerecht werden.
Für wen eigenen sich diese Rassen?
Sobald du dich für einen Hund entscheidest, trägst du eine große Verantwortung. In erster Linie solltest du die Liebe zum Tier mitbringen, denn schließlich seid ihr von nun an ständige Wegbegleiter.
Ob Berner Sennenhund oder Golden Retriever, sie haben beide gute Voraussetzungen, um dich glücklich zu machen.
Wenn du gerne aktiv bist, viel Zeit draußen verbringen möchtest und du dir mit deinem Hund eine aktive Zeit wünscht, ist der Berner Sennenhund ideal.
Der Berner Sennenhund liebt die kalte Jahreszeit und besonders im Schnee fühlt er sich wohl. Dementsprechend solltest du dich ebenfalls gern bei kalten Temperaturen im Freien aufhalten.
Der Berner Sennenhund ist zudem ein sehr aktiver Hund, der lange Wanderungen liebt und auch gern am Fahrrad mitläuft. Von diesen Aktivitäten solltest du, sobald du dich für diese Hunderasse entscheidest, nicht abgeneigt sein.
Der Bernie ist ein wachsames Tier und zeigt keine Scheu, dich zu verteidigen. Wichtig ist für ihn ein Garten mit der Möglichkeit, sich austoben zu können. Als ehemaliger Hütehund hat er dieses Verhalten tief verankert und blüht bei der spielerischen Umsetzung erst richtig auf.
Der Golden Retriever besitzt im Vergleich zu anderen Rassen einen sehr freundlichen sowie anpassungsfähigen Charakter.
Mit viel Gelassenheit und ausgeprägten Geduld managt er manch brenzlige Situation. Kindern und Fremden gegenüber ist der Hund aufgeschlossen, sodass sich das Tier ideal für Familien eignet.
Der Hund ist ein wirklich beliebter Familienhund und trägt mit seinem sonnigen Gemüt zu einer gelassenen Stimmung bei.
Deinen Golden Retriever solltest du konsequent erziehen, sodass das Zusammenleben harmonisch verläuft. Neben den Grundkommandos, ist es wichtig, dass sich alle Mitglieder mit dem Retriever verstehen und er auf jeden hört.
Aufgrund seiner Eigenschaft des „will-to-please“ wird dir die Erziehung leicht fallen. Besondere Aufmerksamkeit benötigt der Golden Retriever bei seiner Freizeitgestaltung.
Als Besitzer solltest du immer Suchspiele oder das beliebte Apportiertraining einplanen. Durch die geistige Auslastung kannst du deinen Golden Retriever so richtig auspowern. Nicht nur die körperliche Aktivität, sondern auch die geistige ist wichtig, damit dein Hund glücklich bleibt. Unterschätze diese Komponente nicht, nur weil der Goldie so süß aussieht – er ist immer noch ein ursprünglicher Jagdhund, der seinem Instinkt folgen möchte.
Fazit zwei recht ähnlicher Hunderassen
Wach- und Hütehund oder Jagdhund, sie sind sich ähnlich, aber gleichzeitig auch nicht. Wo die Auslastung für die tägliche Bewegung fast identisch ist, könnte man meinen, der Retriever müsste einfacher im Umgang sein, weil er so beliebt ist.
Doch die Unterscheidung zwischen den fast gleich großen Hunden zeigt sich im Detail und sollten in deine Überlegung einbezogen werden.
Während der Berner Sennenhund eher am Haus bleibt und bewacht, kommt der Golden Retriever so richtig in Fahrt, wenn er eine Fährte für die Jagd aufnimmt. Zusätzlich ist natürlich die Optik unterschiedlich, auch hier solltest du dir überlegen, welchen Hund du einfach gerne täglich sehen möchtest.
Zusätzlich besticht der Golden Retriever durch sein gutmütiges Wesen und seine angeborene Freundlichkeit sowie Begeisterungsfähigkeit. Dem gegenüber ist der Berner Sennenhund jedoch genauso verlässlich und trägt zu einem harmonischen Familienleben bei. Beide Rassen sind als ursprüngliche Hüte- und Jagdhunde bewegungsfreudig und benötigen ausreichend Auslauf. Das solltest du nicht unterschätzen, ideal wäre in möglichst großer Garten anstatt einer kleinen Wohnung.
Daher bleibt es bei der anfänglichen Frage, die du dir jetzt selbst besser beantworten kannst: Möchte ich einen Golden oder einen Bernie?