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Mein Hund rastet bei Joggern aus

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Unseren Erfahrungen nach ist es bei vielen Hunden der Beutefang-Instinkt und die fehlende Kontrolle, die dazu führt, dass der Hund bei Joggern ausrastet. Bei unserem Hund Benno war es leider die mangelnde Erziehung und der große Jagdinstinkt. Wir konnten durch gezieltes Training und mit viel Geduld das Verhalten unseres Hundes deutlich verbessern. Doch bis dahin war es ein langer Weg, dass unser Hund bei Joggern entspannt und ruhig bleibt.

Unser Hund Benno hatte eine besondere Herausforderung: Er rastete immer wieder aus, wenn er Jogger sah. Dieses Verhalten äußerte sich in Bellen, Ziehen an der Leine und manchmal sogar in einem Versuch, den Jogger zu verfolgen. Um dieses Verhalten zu verstehen und zu lösen, haben wir uns intensiv mit den Ursachen beschäftigt und verschiedene Lösungsansätze ausprobiert.

Ursachen für das Verhalten unseres Hundes bei Joggern

Es gibt verschiedene Ursachen dafür, dass unserer Hund Benno immer wieder bei Joggern ausrastet. Ein Teil der Ursache ist seine schlechte Sozialisierung in seiner Kindheit. Aber auch sein instinktives Jagdverhalten führt immer wieder dazu, dass bei Joggern unruhig wird und ausrastet.

1. Beutefang-Instinkt

Eine mögliche Ursache für Bennos Verhalten ist sein natürlicher Beutefang-Instinkt. Dieser Instinkt ist bei vielen Hunden angeboren und treibt sie dazu, auf schnell bewegende Objekte zu reagieren. In der Natur jagen wilde Hunde und ihre Vorfahren wie Wölfe Beute, die wegläuft, was ihnen Überlebensvorteile bringt. Bei domestizierten Hunden ist dieser Instinkt oft noch vorhanden, wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung.

Jogger können in Bennos Augen wie Beute wirken, die wegläuft und daher verfolgt werden muss. Diese Reaktion ist besonders häufig bei Hunderassen, die ursprünglich für die Jagd oder das Hüten gezüchtet wurden. Hütehunde beispielsweise sind darauf trainiert, sich schnell bewegende Schafe zu treiben, während Jagdhunde dazu erzogen wurden, Wild zu verfolgen und zu stellen. Wenn Benno eine starke genetische Prädisposition für solche Aufgaben hat, könnte das die Grundlage seines Verhaltens erklären. Die Bewegung eines Joggers aktiviert diesen Instinkt, und ohne Training oder Kontrolle kann er diesem Impuls nur schwer widerstehen.

Unser Hund Benno läuft Joggern gerne hinterher, da er denkt, dass sie seine Beute sind und mit ihm spielen wollen.
2. Unsicherheit und Angst

Ein weiterer Grund für Bennos Verhalten könnte Unsicherheit oder Angst sein. Bewegungen von Joggern können für Benno unvorhersehbar und bedrohlich erscheinen, insbesondere wenn sie plötzlich auftauchen und schnell näherkommen. Hunde sind oft auf Sicherheit bedacht und reagieren auf potenzielle Bedrohungen mit Flucht oder Abwehr.

Wenn Benno sich durch die schnellen Bewegungen der Jogger bedroht fühlt, könnte seine aggressive Reaktion ein Abwehrmechanismus sein. Solche Ängste können durch mangelnde Sozialisierung oder negative Erfahrungen in der Vergangenheit verstärkt werden. Ein Hund, der in seiner kritischen Sozialisierungsphase (etwa bis zum vierten Lebensmonat) nicht ausreichend an verschiedene Umwelteinflüsse gewöhnt wurde, kann später unsicher auf unbekannte oder ungewohnte Situationen reagieren. Hat Benno beispielsweise schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht, die sich schnell bewegten oder laut waren, könnte dies seine Angst und seine daraus resultierenden Reaktionen verschärfen.

3. Territorialverhalten

Hunde sind von Natur aus territoriale Tiere und verteidigen oft ihren Raum. Territorialverhalten ist tief in ihrem Wesen verwurzelt und dient dazu, Ressourcen und Sicherheit zu gewährleisten. Wenn Benno auf seinen Spaziergängen Jogger sieht, die sich schnell nähern und wieder entfernen, könnte er dies als Eindringen in sein Territorium wahrnehmen.

Seine aggressive Reaktion wäre dann ein Versuch, sein Revier zu verteidigen. Für viele Hunde ist das Gebiet um ihr Zuhause oder ihre übliche Spazierstrecke als ihr Territorium markiert. Wenn jemand oder etwas in dieses Gebiet eindringt, sehen sie es als ihre Aufgabe, dieses zu schützen. Besonders Hunde, die sehr an ihr Zuhause gebunden sind oder eine enge Bindung zu ihrem Besitzer haben, können starkes Territorialverhalten zeigen. Wenn Jogger in Bennos Augen immer wieder in sein Territorium eindringen, könnte dies seinen Drang verstärken, diese vermeintliche Bedrohung zu vertreiben.

Unser Hund will immer wieder sein Revier verteidigen und oftmals kommen Jogger dazwischen.
4. Fehlende Kontrolle

Manchmal resultiert solches Verhalten aus mangelnder Kontrolle und Training. Hunde, die nicht ausreichend trainiert wurden, auf Kommandos wie „Sitz“, „Bleib“ oder „Komm“ zu hören, haben oft Schwierigkeiten, ihre Impulse zu kontrollieren. Dies kann besonders in stressigen Situationen zu ungewolltem Verhalten führen.

Wenn Benno nicht gelernt hat, auf diese grundlegenden Kommandos zuverlässig zu reagieren, ist es für ihn schwierig, seine natürlichen Instinkte und Reaktionen zu unterdrücken. Ein gut trainierter Hund kann sich selbst in aufgeregten oder stressigen Situationen besser kontrollieren, weil er gelernt hat, auf seinen Besitzer zu hören und zu vertrauen. Ohne dieses Training kann Benno seinen Impulsen, auf die Bewegungen der Jogger zu reagieren, nur schwer widerstehen. Fehlende Kontrolle kann auch durch mangelnde Übung oder Inkonsequenz im Training verstärkt werden. Wenn Benno beispielsweise nicht regelmäßig trainiert wird oder die Kommandos nicht in unterschiedlichen Umgebungen und unter verschiedenen Ablenkungen geübt werden, kann er in realen Situationen überfordert sein und impulsiv reagieren.

Was du machen kannst, wenn dein Hund auch Radfahrern hinterher jagt, erzählen wir dir in unserem spannenden Artikel Hund läuft Fahrrädern und Joggern hinterher

Unsere Lösungsansätze für unseren Hund Benno gegen das Ausrasten bei Joggern

Hier haben wir für dich unsere Lösungsansätze, die bei unserem Hund Benno sehr gut geholfen haben, damit er nicht mehr bei Joggern unruhig wird und ausrastet.

1. Desensibilisierung und Gegenkonditionierung

Desensibilisierung Um Benno zu helfen, seine Angst oder Aufregung gegenüber Joggern zu überwinden, haben wir mit einer Methode namens Desensibilisierung begonnen. Diese Methode beinhaltet, Benno schrittweise und systematisch an Jogger zu gewöhnen, sodass er sich nicht bedroht fühlt.

  • Schrittweises Heranführen: Zunächst beobachteten wir Jogger aus einer großen Entfernung, bei der Benno noch ruhig und entspannt bleiben konnte. Durch diese anfängliche Distanz fühlte er sich sicher und konnte die Situation gelassen beobachten. Wir belohnten ihn mit Leckerlis, wenn er ruhig blieb, um dieses Verhalten positiv zu verstärken. Schritt für Schritt verringerten wir die Distanz, wobei wir stets darauf achteten, dass Benno ruhig blieb und sich nicht bedroht fühlte.
  • Langsame Annäherung: In weiteren Schritten arbeiteten wir kontinuierlich daran, die Distanz zu verringern. Dabei beobachteten wir genau Bennos Reaktion. Jedes Mal, wenn er ruhig blieb, erhielt er sofort positive Verstärkung in Form von Leckerlis oder seinem Lieblingsspielzeug. Durch diese Methode lernt Benno, dass die Anwesenheit von Joggern nichts Bedrohliches ist und dass er für ruhiges Verhalten belohnt wird.

Gegenkonditionierung Gegenkonditionierung zielt darauf ab, Bennos Reaktion auf Jogger zu ändern, indem wir etwas Positives mit ihrer Anwesenheit verbinden.

  • Leckerlis bei Joggern: Jedes Mal, wenn ein Jogger in Sichtweite kam, gaben wir Benno ein besonders schmackhaftes Leckerli. Durch diese Strategie verband Benno die Anwesenheit von Joggern mit etwas Positivem und Angenehmem, was dazu beitrug, seine Angst zu mindern.
  • Ablenkung: Sobald ein Jogger auftauchte, lenkten wir Bennos Aufmerksamkeit auf ein Lieblingsspielzeug oder ein Spiel. Dies half ihm, seinen Fokus von der vermeintlichen Bedrohung abzulenken und sich stattdessen auf etwas Positives zu konzentrieren.
Bei Joggern wenden wir öfters die Ablenkunsmethode an, sodass unser Hund von etwas anderem abgelenkt ist.
2. Gehorsamkeitstraining

Grundlegendes Training Ein gut trainierter Hund reagiert besser auf Kommandos und kann in stressigen Situationen besser kontrolliert werden.

  • Kommandos wie „Sitz“ und „Bleib“: Wir intensivierten Bennos Training mit grundlegenden Kommandos. Durch ständiges Üben und Belohnen stärkten wir seine Fähigkeit, in stressigen Situationen ruhig zu bleiben. Diese Grundkommandos halfen ihm, sich besser zu kontrollieren und uns als Führungspersonen zu vertrauen.
  • Konzentrationsübungen: Übungen, die seine Konzentration fördern, wie das Halten von Blickkontakt oder das Folgen von Kommandos über längere Zeiträume, halfen, seine Impulskontrolle zu verbessern. Solche Übungen sind besonders nützlich, um Bennos Aufmerksamkeit in stressigen Momenten auf uns zu lenken und nicht auf den auslösenden Reiz.

Kontrolle an der Leine Kontrolle an der Leine ist entscheidend, um Bennos Verhalten in der Nähe von Joggern zu managen.

  • Training mit der Leine: Wir übten regelmäßig das Gehen an der lockeren Leine. Diese Übung reduzierte sein Ziehen und half ihm, sich auf uns zu konzentrieren, anstatt auf äußere Reize. Durch konsequentes Training lernte Benno, ruhig an unserer Seite zu gehen.
  • Richtungswechsel: Bei ersten Anzeichen von Aufregung oder aggressivem Verhalten wechselten wir die Richtung, um seine Aufmerksamkeit zurück auf uns zu lenken. Diese Methode half, seine Aufregung zu unterbrechen und ihn wieder auf uns zu fokussieren.
3. Professionelle Hilfe

Hundetrainer Ein erfahrener Hundetrainer kann wertvolle Tipps und Techniken bieten, um Bennos Verhalten zu verbessern.

  • Individuelle Trainingspläne: Der Trainer erstellte spezifische Trainingspläne, die auf Bennos individuelle Bedürfnisse und Fortschritte zugeschnitten waren. Diese maßgeschneiderten Pläne halfen uns, gezielt an Bennos Verhalten zu arbeiten.
  • Regelmäßige Sitzungen: Durch regelmäßige Trainingseinheiten konnten wir Bennos Verhalten kontinuierlich überwachen und anpassen. Der Trainer gab uns wertvolles Feedback und half uns, effektive Strategien zu entwickeln und umzusetzen.

Verhaltenstherapeut In schwierigen Fällen kann ein Verhaltenstherapeut helfen, tiefere psychologische Ursachen zu identifizieren und gezielte Therapien anzubieten. Ein Verhaltenstherapeut kann spezielle Techniken und therapeutische Maßnahmen empfehlen, um Bennos Ängste und Verhaltensprobleme zu behandeln.

4. Anpassung der Spaziergangsroutine

Gezielte Spaziergangszeiten Indem wir unsere Spaziergänge zu Zeiten planen, in denen weniger Jogger unterwegs sind, können wir Bennos Stresslevel reduzieren.

  • Frühmorgens oder spätabends: Diese Zeiten sind oft weniger frequentiert von Joggern, was Benno hilft, sich zu entspannen. Spaziergänge in diesen ruhigen Zeiten reduzieren die Wahrscheinlichkeit, dass er Joggern begegnet, und helfen ihm, ruhig und gelassen zu bleiben.
  • Ruhigere Routen: Spaziergänge in ruhigen Parks oder auf weniger frequentierten Wegen verringern die Wahrscheinlichkeit von Begegnungen mit Joggern. Diese Routen bieten eine entspanntere Umgebung, in der Benno sich sicher fühlt.
5. Langfristige Geduld und Konsistenz

Regelmäßiges Training Langfristiger Erfolg erfordert regelmäßiges und konsistentes Training.

  • Tägliche Übungen: Wir arbeiteten täglich an Bennos Training, um seine Reaktionen stetig zu verbessern. Durch konsequentes Training und positive Verstärkung lernt Benno allmählich, besser mit seiner Angst umzugehen.
  • Kleine Fortschritte feiern: Jede kleine Verbesserung wurde gefeiert, um Benno zu motivieren und seine Fortschritte zu festigen. Positive Bestärkung hilft ihm, Vertrauen in seine Fähigkeiten zu gewinnen und weiter Fortschritte zu machen.

Geduld und Verständnis Es ist wichtig, geduldig und verständnisvoll zu sein, während Benno lernt, mit seiner Angst umzugehen.

  • Stressreduktion: Wir achteten darauf, Bennos Stress so gering wie möglich zu halten, um positive Trainingserfahrungen zu gewährleisten. Eine stressarme Umgebung unterstützt den Lernprozess und hilft ihm, sich besser zu konzentrieren.
  • Empathie: Durch Verständnis für seine Ängste konnten wir besser auf seine Bedürfnisse eingehen und ihm die Unterstützung bieten, die er benötigt. Indem wir seine Perspektive verstehen, konnten wir ihm helfen, seine Ängste zu überwinden und mehr Selbstvertrauen zu entwickeln.
Wir haben mit unserem Hund viel trainiert, sodass er inzwischen sehr entspannt bei Joggern ist.

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Zusammenfassung – Mein Hund rastet bei Joggern aus

Die Lösungen für Bennos Verhalten gegenüber Joggern umfassen Desensibilisierung, Gegenkonditionierung, Gehorsamkeitstraining, professionelle Hilfe, Anpassung der Spaziergangsroutine sowie langfristige Geduld und Konsistenz.

Durch Desensibilisierung wird Benno schrittweise an Jogger gewöhnt, während Gegenkonditionierung positive Assoziationen mit Joggingbegegnungen schafft. Gehorsamkeitstraining stärkt seine Fähigkeit, in stressigen Situationen ruhig zu bleiben, und verbessert seine Kontrolle an der Leine. Professionelle Hilfe von Hundetrainern und Verhaltenstherapeuten bietet maßgeschneiderte Unterstützung.

Die Anpassung der Spaziergangsroutine durch gezielte Zeiten und ruhigere Routen reduziert Bennos Stress. Langfristiger Erfolg erfordert regelmäßiges Training, Feiern kleiner Fortschritte und Geduld sowie Verständnis für Bennos Ängste.

Insgesamt zielen diese Lösungen darauf ab, Benno dabei zu unterstützen, seine Angst vor Joggern zu überwinden und ein ruhiges, kontrolliertes Verhalten zu entwickeln.

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