Als unser Hund Benno auf Spaziergängen regelmäßig nicht auf unser Rufen hörte, wurde uns klar: Wir hatten den Rückruf nicht konsequent genug trainiert. Spannende Ablenkungen wie Eichhörnchen oder andere Hunde waren für ihn einfach interessanter. Hinzu kam, dass wir ihn unbewusst verwirrten – mal schimpften wir, mal lobten wir ihn, wenn er nach langem Warten zurückkam. Erst durch gezieltes Training, klare Signale und positive Verstärkung haben wir es geschafft, dass Benno zuverlässig auf uns hört. Der Schlüssel war Geduld und Konsequenz – und es hat sich gelohnt!
Hast du auch schon erlebt, dass dein Hund beim Spazierengehen plötzlich nicht mehr auf dich hört? Wir kennen das nur zu gut! Unser Hund Benno, ein lebhafter Labrador-Mix, hat uns mit seinem Eigensinn oft an den Rand der Verzweiflung gebracht. Besonders das Zurückkommen war ein großes Problem – vor allem, wenn er etwas Spannenderes entdeckt hatte. In diesem Blogartikel erzähle ich dir von unseren Erfahrungen und wie wir es geschafft haben, dass Benno wieder auf uns hört.
Die Herausforderung: Warum Benno nicht zurückkam
Als wir Benno aus dem Tierheim adoptierten, war schnell klar: Er war ein neugieriger, energiegeladener Hund mit einer Vorliebe für Abenteuer. Seine Begeisterung für die Welt um ihn herum war ansteckend, aber auch herausfordernd. Anfangs fanden wir es sogar niedlich, wenn er sich bei Spaziergängen für alles interessierte – sei es ein Vogel, eine Pfütze oder ein vorbeilaufender Hund. Wenn er beim Freilauf nicht sofort zurückkam, machten wir uns keine großen Sorgen. „Das wird schon mit der Zeit“, dachten wir. Doch das stimmte nicht.
Eines Tages im Park wurde uns das Problem schmerzhaft bewusst. Benno entdeckte ein Eichhörnchen, das flink einen Baum hochsauste. Noch bevor wir reagieren konnten, rannte er wie der Blitz los, ohne auf unsere Rufe zu achten. Mein „Benno, hierher!“ war für ihn scheinbar nicht existent. Ich lief hinterher, schrie seinen Namen, klatschte in die Hände – nichts. Benno hatte nur noch Augen für das Eichhörnchen. Erst nach mehreren Minuten kam er zurück, stolz, mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Während er aussah, als hätte er das Abenteuer seines Lebens genossen, war ich völlig gestresst und außer Atem.
Dieser Moment war ein Wendepunkt für uns. Uns wurde klar, dass Bennos Verhalten nicht nur anstrengend, sondern auch gefährlich sein konnte – was, wenn er auf die Straße rennen würde? Aber warum hörte er eigentlich nicht auf uns?
Mangelnde Erziehung
Wir mussten ehrlich zu uns selbst sein: Wir hatten es versäumt, von Anfang an konsequent das Rückrufkommando zu trainieren. Statt ihn gezielt daran zu gewöhnen, dass das Wort „Hier!“ oder sein Name eine sofortige Reaktion erfordert, hatten wir uns auf den Zufall verlassen. Das führte dazu, dass er den Rückruf schlichtweg nicht verlässlich gelernt hatte.
Ablenkung
Für Benno war die Welt voller spannender Reize – andere Hunde, neue Gerüche, Vögel oder Eichhörnchen. Unser Rufen konnte mit diesen Ablenkungen nicht mithalten. Warum zu uns zurückkommen, wenn die aufregende Jagd auf ein Tier so viel spannender war?
Fehlende Konsequenz
Auch unser eigenes Verhalten trug zu Bennos Ungehorsam bei. Oft hatten wir ihn nach einem langen Spaziergang gerufen, nur um ihn direkt anzuleinen und nach Hause zu gehen. Für ihn bedeutete das: Rückruf = Ende des Spaßes. Außerdem schimpften wir manchmal, wenn er nicht gleich kam, und lobten ihn, wenn er nach langem Zögern doch zurückkam – ein völlig widersprüchliches Signal. Aus seiner Sicht war das alles andere als klar: Wann sollte er zurückkommen, und warum?
Diese Mischung aus fehlendem Training, spannender Ablenkung und inkonsequentem Verhalten unsererseits machte es Benno leicht, unser Rufen zu ignorieren. Uns wurde bewusst, dass wir sein Verhalten nicht ändern konnten, ohne zuerst unser eigenes zu ändern. Doch wie? Es war klar: Wir mussten von Grund auf neu anfangen.
Der erste Schritt: Ursachen verstehen
Bevor wir das Problem lösen konnten, mussten wir verstehen, warum Benno nicht auf uns hörte. Ein Hund entscheidet sich immer für das, was sich für ihn lohnt. In Bennos Fall waren die Reize in seiner Umgebung oft attraktiver als unser Rufen.
Unser Fehler war, dass wir den Rückruf nur halbherzig trainiert hatten. Dazu kam, dass wir ihn manchmal direkt nach dem Zurückkommen angeleint haben – für ihn ein Zeichen, dass der Spaß vorbei war. Kein Wunder, dass er lieber noch ein bisschen länger blieb, wo es interessant war!
Das Training: So haben wir Bennos Rückruf verbessert
Es war klar, dass wir am Rückruf arbeiten mussten. Mit ein bisschen Geduld, Konsequenz und den richtigen Tricks haben wir Benno Stück für Stück dazu gebracht, zuverlässig zu uns zurückzukommen. Hier sind die wichtigsten Schritte, die uns geholfen haben:
1. Ein eindeutiges Rückrufsignal wählen
Wir haben uns für ein bestimmtes Wort entschieden, das Benno nur mit dem Zurückkommen verbinden sollte: „Hier!“ Klar und einfach. Vorher hatten wir oft seinen Namen gerufen, aber das schien ihn zu verwirren, da wir seinen Namen auch in anderen Situationen nutzten.
2. Positive Verstärkung
Wenn Benno zurückkam, wurde er immer belohnt – und zwar richtig! Leckerlis, Lob oder sogar sein Lieblingsspielzeug. Die Belohnung musste besser sein als alles, was ihn gerade ablenkte.
3. Rückruf im sicheren Umfeld üben
Wir haben zunächst im Garten und an der Schleppleine trainiert. So hatten wir die Kontrolle, wenn er nicht sofort reagierte. Wenn er nicht kam, konnten wir sanft an der Leine nachhelfen, ohne dass er weglaufen konnte.
4. Ablenkung schrittweise erhöhen
Erst als der Rückruf im Garten und in ruhigen Parks klappte, haben wir das Training in aufregenderen Umgebungen fortgesetzt. Es ist wichtig, den Schwierigkeitsgrad langsam zu steigern – schließlich kann ein Eichhörnchen für einen Hund eine enorme Ablenkung sein!
5. Kein Ärger, wenn er nicht sofort kommt
Ein großer Fehler, den wir vorher gemacht haben, war es, Benno auszuschimpfen, wenn er erst nach langer Zeit zurückkam. Für ihn war das unlogisch: „Ich komme doch gerade zu euch – warum seid ihr jetzt sauer?“ Wir haben gelernt, ihn immer freundlich zu begrüßen, selbst wenn wir innerlich genervt waren.
6. Rückruf mit Spaß verbinden
Statt den Rückruf immer mit dem Ende des Freilaufs zu verknüpfen, haben wir ihn oft gerufen, nur um ihn kurz zu loben oder mit ihm zu spielen – und ihn danach wieder laufen zu lassen. So hat er gelernt, dass „Hier!“ nicht das Ende des Spaßes bedeutet.
Erfolg in kleinen Schritten: Unsere Fortschritte mit Benno
Die ersten Wochen waren anstrengend. Manchmal hatten wir das Gefühl, dass es nie besser wird. Aber mit der Zeit wurde Benno immer zuverlässiger. Es war ein tolles Gefühl, als er das erste Mal aus vollem Lauf zurückkam, obwohl ein anderer Hund in der Nähe war.
Natürlich gab es Rückschläge. Einmal sind wir zu schnell vorangeschritten und haben ihn ohne Leine in einem belebten Park laufen lassen – und prompt war er wieder abgelenkt. Aber das gehört dazu.
Was wir gelernt haben: Geduld und Konsequenz zahlen sich aus
Das Wichtigste, was wir aus dieser Erfahrung mit Benno mitgenommen haben, ist, dass der Rückruf keine Selbstverständlichkeit ist. Es erfordert Zeit, Training und Geduld. Aber es lohnt sich! Heute kommt Benno fast immer zuverlässig zurück, selbst in schwierigen Situationen. Und wenn er mal nicht sofort hört? Dann wissen wir, wie wir ruhig und konsequent reagieren.
Unsere Tipps für dich
Falls du mit deinem Hund ähnliche Probleme hast, hier unsere wichtigsten Tipps:
- Bleib geduldig: Rückruftraining ist ein Prozess und klappt nicht von heute auf morgen.
- Sei konsequent: Verwende immer das gleiche Signal und belohne deinen Hund, wenn er zurückkommt.
- Übe regelmäßig: Trainiere täglich, auch wenn es nur ein paar Minuten sind.
- Vermeide Stress: Wenn du merkst, dass es nicht klappt, geh einen Schritt zurück und übe in einem weniger ablenkenden Umfeld.
- Mach es spannend: Nutze Spielzeug, Leckerlis oder Lob, um deinem Hund das Zurückkommen schmackhaft zu machen.
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Zusammenfassung – Hund kommt nicht zurück zu mir
Unsere Reise mit Benno hat uns gezeigt, wie wichtig ein guter Rückruf ist – nicht nur für die Sicherheit, sondern auch für die Beziehung zwischen Mensch und Hund. Heute vertrauen wir einander mehr, und Spaziergänge sind viel entspannter geworden. Wenn du mit deinem Hund ebenfalls an diesem Punkt arbeitest, gib nicht auf! Mit Geduld, Liebe und den richtigen Methoden kannst auch du das schaffen.